Coffein

Coffein oder Koffein (auch Tein, Teein oder Thein, früher auch Caffein) ist ein Alkaloid (Purinalkaloid) aus der Stoffgruppe der Xanthine. Es gehört zu den psychoaktiven Substanzen mit stimulierender Wirkung.

Coffein ist ein die Aktivität von Nerven anregender Bestandteil von Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Cola, Mate, Guaraná, Energy-Drinks und (in geringeren Mengen) von Kakao. In chemisch reiner Form tritt es als weißes, geruchloses, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack auf.

Coffein ist die am häufigsten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz.

Verwendung

Verwendung in Lebens- und Genussmitteln

Isoliertes natürliches oder synthetisches Coffein wird wegen seiner anregenden Wirkung manchen Erfrischungsgetränken (Cola-Getränke), Energy-Drinks und Süßwaren zugesetzt.

Arzneiliche Verwendung

Adjuvante Schmerz- und Migränetherapie

Coffein erhöht die analgetische Wirkstärke von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol um den Faktor 1,3 bis 1,7, so dass deren Dosis in Kombinationsarzneimitteln entsprechend reduziert werden kann. Solche coffeinhaltigen Kombinationsschmerzmittel sind besonders auch in der Behandlung des Migränekopfschmerzes angezeigt.

In Kombination mit dem Mutterkornalkaloid Ergotamin wird Coffein ebenfalls zur Behandlung des Migräneanfalls verwendet

Behandlung von Atemstillständen des Neugeborenen

Coffeincitrat wird unter dem Handelsnamen Peyona zur Behandlung der primären Apnoe (Atemstillstand ohne offensichtliche Ursache) bei Frühgeborenen angewendet.[57] Apnoe bei Frühgeborenen bezeichnet ein Aussetzen der Atmung über mehr als 20 Sekunden. Da es nur wenige Patienten mit primärer Apnoe gibt – 32.000 Betroffene in der EU – gilt die Krankheit als selten und Coffeincitrat wurde am 17. Februar 2003 in dieser Indikation als Arzneimittel für seltene Leiden („Orphan-Arzneimittel“) ausgewiesen. Coffeincitrat wird als Infusionslösung (20 mg/ml) verabreicht. Die Lösung kann auch eingenommen werden und ist auf ärztliche Verschreibung erhältlich.

Weitere Anwendungsgebiete

Coffein ist in Dosen von 50 bis 200 mg zur kurzfristigen Beseitigung von Ermüdungserscheinungen angezeigt.

Coffein-Natriumsalicylat, ein Salz des Coffeins, das im menschlichen Körper besser resorbiert wird als Coffein, wurde früher als Kreislauf- und Atemstimulans und Diuretikum verwendet. Heute ist diese Anwendung obsolet.

Seit April 2014 hat Coffeincitrat zur Vorbeugung gegen die bronchopulmonale Dysplasie den Status eines Orphan-Arzneimittels.

Kosmetische Verwendung

Coffein soll den Haarwuchs fördern, wie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena entdeckt wurde, was eine Verwendung bei Haarausfall denkbar macht. Die heute auf dem Markt erhältlichen Coffein-Shampoos und Tinkturen stehen allerdings im Ruf, voreilige und wissenschaftlich nicht gerechtfertigte Versprechungen zu ihrer Wirksamkeit abzugeben.

Coffeinhaltige Hautcremes werden zur Hautstraffung und -glättung, z. B. bei Cellulite, beworben.

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